Verbale sexuelle Belästigung soll strafbar sein.
Es ist Zeit, Catcalling den Kampf anzusagen!
Damit Frauen und FINTA-Personen sich im öffentlichen Raum wohl und sicher fühlen können, haben wir im Frühjahr 2021 eine Petition initiiert. Wir möchten dafür sorgen, dass verbale sexuelle Belästigung einen eigenen Platz im Strafgesetzbuch bekommt. Um Betroffene zu schützen und Aufmerksamkeit für eine Problematik zu erreichen, die endlich reflektiert werden muss.
Im Österreichischen Strafgesetzbuch ist der Tatbestand der Beleidigung festgehalten. Demnach dürfen andere Personen nicht öffentlich beschimpft oder verspottet, körperlich misshandelt oder mit solchen Misshandlungen bedroht werden. Dazu zählen Schimpfwörter und Spott im öffentlichen Raum und im Internet.
Eine andere Person mit Bewertungen ihres Körpers, Geschlechts oder Kleidungsstils mit oder ohne Aufforderungen zu sexuellen Handlungen oder Androhungen dieser öffentlich zu sexualisieren, zu demütigen und zu entwürdigen oder Angst zu machen, sollte demnach ebenfalls strafbar sein.
Die Petition hat im März 2022 geendet. Das Ergebnis war leider nicht, was wir erwartet hatten – was uns bestätigt, dass das Bewusstsein für sexuelle Belästigung in der österreichischen Gesellschaft noch nicht ausreichend geschaffen wurde. Wir sehen uns daher in unserer Arbeit bestärkt. Es braucht mehr Aufklärung – und dafür möchten wir sorgen.